Verschiedene Formen der Rohfleischfütterung bei Katzen
Liebe Leser,
bei Katzenhaltern hat sich die Rohfleischernährung von Katzen – auch barfen genannt – mittlerweile herumgesprochen als gesündeste Form der Ernährung für unsere Samtpfoten. Zunächst einmal muss man sich jedoch Gedanken darüber machen, nach welchem BARF-Modell die Katze ernährt werden soll. Generell wäre es richtig, die Katze mit freilebenden Mäusen zu ernähren und wie in der Natur auch, ab und zu den Speiseplan mit Ratten, Vögeln, Insekten und kleinen Nagetieren zu ergänzen. Da das nicht praktikabel ist, haben sich verschiedene Ansätze zur Rohfleischfütterung entwickelt.
Rohfleischfütterung nach Franken-Prey:
Bei dieser Art der Zusammenstellung des Futters wird versucht anhand pauschaler Anteile an Fleisch, Innereien und Knochen das Beutetier „nachzubauen“.
Da dabei die individuellen Nährwertgehalte der einzelnen Fleischsorten nicht berücksichtigt werden, ist hier eine abwechslungsreiche Fütterung von vielen verschiedenen Fleischsorten und Innereien besonders wichtig. Ob diese Art der Fütterung gelingt, hängt auch in großem Maße davon ab, ob die Katze Innereien wie Milz, Niere, Magen und Lunge frisst.
Rohfleischfütterung nach Franken-Prey plus:
Mit der reinen Fütterung nach Franken-Prey ist es unter Umständen möglich, dass es zu Mangelzuständen kommt bei verschiedenen Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen. Vor allem Vitamin E, Taurin, Eisen und Omega-3 Fettsäuren fehlen häufig und werden bei Franken-Prey plus extra supplementiert. Um ein ausgewogenes Kalzium-Phosphor-Verhältnis zu erreichen, ist außerdem die Zugabe von Kalzium unverzichtbar.
Rohfleischfütterung mit ganzen Beutetieren:
Bei dieser Fütterungsmethode werden nur ganze Futtertiere verfüttert, z.B. Eintagsküken, Mäuse, Kaninchen, Fische, Ratten usw. Die Palette an Beutetieren sollte abwechslungsreich und vielfältig sein. Allerdings ist dabei zu bedenken, dass die im Handel erhältlichen Futtertiere unter gänzlich anderen Bedingungen aufwachsen als freilebende Tiere, die deshalb auch ein ganz anderes Nährstoffspektrum aufweisen.
Rohfleischfütterung mit Supplementen:
Diese Art des Barfens ist die wohl die bekannteste. Beim Barfen mit Nährstoffzusätzen wird der durchschnittliche Nährstoffgehalt der einzelnen Futterbestandteile berücksichtigt und dann der restliche Nährstoffbedarf mit Supplementen ergänzt.
Dazu benötigt man entweder einen BARF-Rechner (wird im Netz aus unterschiedlichen Quellen angeboten), ein Rezept, wie zum Beispiel aus meinem Buch "Katzen barfen", ein individuelles Rezept von einer Ernährungsberaterin oder Sie berechnen es selbst. Dazu müssen Sie zunächst die Entscheidung treffen, welche Bedarfswerte Sie zugrunde legen. Weit verbreitet und üblich ist der NRC (National Research Council). Diese Werte müssen dann mit den tatsächlich im BARF enthaltenen Nährstoffen gegenübergestellt werden und die fehlenden Nährstoffe werden dann mit Supplemente "aufgefüllt".
Zusammenstellung der BARF-Ration:
Grundsätzlich sollte man versuchen, nicht nur Muskelfleisch zu verwenden. Ebenso wichtig ist ein ausreichender Fettgehalt von ca. 15 – 20 % im Fleischanteil. Eine gute Mischung besteht aus gut durchwachsenem Fleisch, Innereien wie Magen, Herz, Lunge und Milz sowie – wenn die Katze dies gut verträgt – ein Anteil an fleischigen Knochen von 10 – 15 %. Dazu kommen Leber und weitere Supplemente, je nachdem, für welche man sich entscheidet, in veränderlichen Gewichtsanteilen, die nach dem Nährstoffbedarf der Katze berechnet werden. Für die Rezeptberechnung gibt es verschiedene Kalkulatoren im Internet. Ein wenig recherchieren sollte man allerdings, denn nicht jeder Rechner funktioniert richtig. Mit etwas Motivation, Nährstofftabellen und Bedarfstabellen lassen sich einfache Kalkulatoren auch in Excel selbst programmieren oder man kann auch alles auf dem Papier durchrechnen. Wem das alles zu kompliziert ist, der wendet sich an eine Ernährungsberaterin für Katzen oder besorgt sich das Buch: „Katzen BARFen“, darin ist eine größere Auswahl an fertigen Rezepten vorhanden.
Was nicht in eine Rohfleischmahlzeit für Katzen gehört ist Getreide oder andere Kohlenhydrat-Lieferanten wie z.B. Kartoffeln und Reis. Obst gehört ebenfalls nicht in den Napf und Kräuter nur als kurmäßige Zugabe bei Erkrankungen. Allenfalls wird ein Anteil von max. 5 % an rohem und geriebenem Gemüse (z.B. Zucchini, Kürbis, Möhren, Gurke) als Ballaststoff gegeben.
Nahrungsergänzungsmittel zur Supplementierung:
Die Ergänzung der Nährstoffe kann sowohl mit synthetisch hergestellten Präparaten als auch mit natürlichen Bestandteilen vorgenommen werden. So kann Blut oder Blutpulver zur Deckung des Eisenbedarfes, Leber zur Deckung von Vitamin A, B-Vitaminen und Spurenelementen eingesetzt werden. Weitere natürliche Supplemente sind z.B. Lachs und Seefisch, Eierschalenpulver, Seealgenpulver, Calciumcarbonat, Knochenmehl, Bierhefe und vieles mehr. Je nach Verwendung verändert sich die Futtermenge, die täglich aufgenommen werden muss. Es empfiehlt sich auch bei den Supplementen, diese abzuwechseln, da es unterschiedliche Bio-Verfügbarkeiten gibt. Und: Nicht in jedem Fall ist das natürliche Supplement besser verfügbar als das Synthetische! Aber die natürlichen Supplemente bringen immer noch ein plus an Spurenelementen und anderen Vitaminen und Nährstoffen mit in die BARF-Mahlzeit.
Omega-3-Öl in Form von Krill- Lachs- und/oder Fischöl wird immer dann zugegeben, wenn das Fleisch aus konventioneller Haltung stammt. Dieses Fleisch hat ein ungünstiges Omega 3/6-Verhältnis.
Bei der Zugabe von Salz ist darauf zu achten, dass dieses ohne Trennmittel, Jodid und Fluorid ist.
Alternativ können auch fertige Nährstoffmischungen verwendet werden. Es gibt sie als Komplettmischungen, wo nur noch Muskelfleisch hinzugefügt wird oder als Kombi-Mischung, wo neben Fleisch auch Innereien, Leber und Knochen dazugegeben werden. Diese Nährstoffmischungen sollten allerdings nicht länger als 3 Monate gegeben werden und die Fütterung sollte sich sehr abwechslungsreich gestalten.
Oder Sie füttern einfach und vollwertig unsere Fix-BARF-Menüs! Diese Menüs sind wie hausgemacht - nach der "BARF-mit-Supplementen" - Methode hergestellt und jedes einzelne Rezept wurde, gerade so, als ob Sie es selbst zusammengestellt hätten, berechnet und individuell mit Nährstoffen bzw. Supplementen ergänzt.
Der einzige Unterschied: Wir geben noch Zink, Mangan und Selen dazu, um die gesetzlichen Anforderungen an ein Alleinfuttermittel zu erfüllen und Sie zu 100 % sicher sein können, dass es Ihrem Liebling an nichts fehlt!
Das Fleisch, das wir verwenden, stammt aus regionalem Bezug. Rindfleisch stammt aus Weidehaltung und das Geflügelfleisch stammt aus Lebensmittelherstellung sind bei uns Standard.
Bei weiteren Fragen zum Thema bin ich gerne für Sie da!
Petra von Quillfeldt
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